Viewing posts from September,
2012
BERLIN 28.9.2012
Von Werner E.*
Mütter und Väter, habt Mut zu hinterfragen
"Beschneidungsdebatte aus Perspektive des Kinderschutzes" vollständige Aufzeichnung aus der Bundespressekonferenz
Der folgende Gesetzesentwurf des Bundesjustizministeriums vom 24. September 2012 wurde uns im Rahmen der Verbandsanhörung übersandt. Obwohl er uns erst am 26. September 2012 zuging, wird uns nur Zeit bis zum 1. Oktober 2012 zur Abgabe einer Stellungnahme eingeräumt:
Beschneidung von Jungen – Eckpunkte einer Regelung
I. Vorschlag Regelungstext:
„Beschneidung des männlichen Kindes
(1) Die Personensorge umfasst auch das Recht, in eine medizinisch nicht erforderliche Beschneidung des nicht einsichts- und urteilsfähigen männlichen Kindes einzuwilligen, wenn diese nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt werden soll. Dies gilt nicht, wenn durch die Beschneidung auch unter Berücksichtigung ihres Zwecks das Kindeswohl gefährdet wird.
(2) In den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Kindes dürfen auch von einer Religionsgesellschaft dazu vorgesehene Personen Beschneidungen gemäß Absatz 1 durchführen, wenn sie dafür besonders ausgebildet und, ohne Arzt zu sein, für die Durchführung der Beschneidung vergleichbar befähigt sind.“
II. Ausgangslage
Mit (rechtskräftigem) Urteil vom 7. Mai 2012 hat das Landgericht Köln (Aktenzeichen: 151 Ns 169/11; NJW 2012, 2128) die Auffassung vertreten, bei der nach den Regeln der ärztlichen Kunst mit Zustimmung der muslimischen Eltern aus religiösen Gründen vorgenommenen Beschneidung eines vierjährigen Jungen handele es sich um eine rechtswidrige Körperverletzung im Sinne von § 223 Absatz 1 des Strafgesetzbuchs (StGB). Die Einwilligung der Eltern sei unbeachtlich, weil die Beschneidung entgegen den Vorgaben des Kindschaftsrechts nicht dem Kindeswohl diene.
Es gibt Zeiten, da wünschten wir uns, wir könnten die Uhr zurück drehen. War unsere Welt nicht in Ordnung, bevor dieses Urteil vom Kölner Landgericht fiel?
Nachdem der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags sich acht Wochen geweigert hat die Petition 26078 zur Online-Mitzeichnung zu veröffentlichen, ist diese seit dem 13. September 2012 nun unter http://die-petition.de/mitzeichnen erreichbar.
Folgende Stellungnahme hat Gabriele GAwlich, die 2. Vorsitzende von MOGiS e. V. - Eine Stimme für Betroffene, heute (13.09.2012) an die Geschäftsstelle des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs übersandt:
Bundespressekonferenz: Beschneidungsdebatte aus Perspektive des Kinderschutzes
Statement von Eran Sadeh, Gründer von Protect the Child, Israel, anläßlich der Pressekonferenz am 12.9.2012
Statement of Eran Sadeh, Founder of Protect the Child, Israel, at the presse conference in German Bundespressekonferenz on September 12th 2012
Ist guter Sex für uns ein wichtiger, ein zentraler Wert? Viele würden spontan Ja sagen. Es ist nicht mehr anstößig, zuzugeben, dass einem Sex wichtig ist. Es gibt unzählige Ratgeber für guten Sex, Verhütungsmittel werden inzwischen über der Ladentheke verkauft. Allerdings zeigt genau diese Diskussion über die Beschneidung, dass wir immer noch tief beeinflusst sind von einer Tradition, die den Körper allgemein geringschätzt und den Sex insbesondere verteufelt.
Dieser Text ist gemeinfrei, er kann gänzlich und in Auszügen weiterverwendet werden. Für eine Verlinkung hierher wären wir sehr dankbar.
von Christian Bahls